Die Wundheilung beim Hund kann durchaus zu einem äußerst komplizierten Thema werden. Besonders dann, wenn Wunden täglich belastet werden oder der Hund ständig an der Wunde lecken möchte. Doch so eine Wunde ziehen sich unsere Hund auch mal ganz schnell zu. Da reicht der Tritt in eine Glasscherbe und die Pfotet ist verletzt, ein Biss eines anderen Hundes, ein Ekzem, eine gebrochene Kralle oder eben eine Kastration und schon muss man sich als Hundehalter auch dem Thema Wundheilung beim Hund widmen.
Wie du deinem Hund in bestimmten Situationen helfen kannst und die Heilung seiner Wunde beschleunigen kannst, zeige ich dir hier.
📖 Inhalt
Wundheilung beim Hund beschleunigen und unterstützen
In der Regel geben die Tierärzte da ausreichend guten Rat, wenn es um eine gute Wundheilung beim Hund geht. Es gibt jedoch das ein oder andere Hilfsmittel, dass meinen Hunden schon häufig in solchen Situationen geholfen hat, um Wunden schneller oder besser auszuheilen.
Meine Hündin hatte sich mal die Kralle angebrochen und da kam ich mit dem Verband der Tierärztin, einem Pfotenschutz und einer Tüte für die Gassirunden im Regen super zurecht. Als sich mein Rüde hingegen mal die Hoden quetschte / prellte, gab uns die Tierärztin eine Trichterhalskrause mit. Für meinen Rüden war das der blanke Horror. So kam ich zu den aufblasbaren Halskrausen und übte mich darin, einen Leckschutz selber zu machen. Keine einfache Aufgabe, wenn es halten soll 😉 .
Hin wie her. Es gibt eben mal unvorhergesehene Situationen, in denen man den geliebten Vierbeiner darin unterstützen kann wieder gesund zu werden. Welche Möglichkeiten es da gibt, zeige ich in den folgenden Abschnitten.
Was fördert die Wundheilung beim Hund?
Wunden können sehr unterschiedlicher Natur sein. Manche sind eher tief, andere oberflächlich. Manche Wunden sind (noch) blutig, andere nässen, wiederum andere sind bereits trocken. Dann gibt es Wunden an der Haut oder auch an den Schleimhäuten. Und und und.
Um die Wundheilung beim Hund ganz grundsätzlich zu fördern, ist es immer ratsam, dass die Wunde in Ruhe heilen kann. Es gibt leider keinen Zaubertrick, um Wunden super schnell ausheilen zu lassen, aber bereits ein paar Kniffe helfen, dass sich Wunden beim Hund nicht entzünden, wieder öffnen oder so gar nicht heilen.
Bei den meisten Wunden ist es bereits ein großer Gewinn, wenn die Wunde vom Hund in Ruhe gelassen und nicht beleckt wird.
Das Lecken führt einerseits zu einer erneuten Reizung der Wunde. Außerdem gelangen über den Speichel Keime in die Wunde, was zu einer Entzündung führen kann, die alles noch komplizierter machen kann. Deshalb solltest du Sorge dafür tragen, dass dein Hund die Wunde möglichst einige Tage in Ruhe lässt.
Außerdem kann eine angepasste Wundpflege die Wundheilung beim Hund ebenfalls fördern. Hier besprichst du dich am besten mit deiner behandelnen Tierärztin bzw. deinem behandelnden Tierarzt.
Je nach Art der Wunde empfiehlt sich eine regelmäßige Reinigung / Desinfektion mit Betaisodona, Ocentisept oder auch Wasserstopffperoxid (bspw. bei einem Hot Spot). Müssen Verbände und Pflaster gewechselt werden, solltest du das auch ein Mal täglich tun.
Nun werden wir aber mal konkret und sehen uns an, wie du deinen Hund davon abhalten kannst, eine Wunde zu belecken..
Hundehalskrausen – den Hund vom Lecken & Kratzen abhalten
So gut wie kein Hund trägt gern die starren und festen Trichterhalskrausen aus Plastik. Die Lösung sind Alternativen wie aufblasbare Halskrausen für Hunde oder auch Schaumstoff Halskragen für Hunde. Wir haben in den Jahren mit unseren Vierbeinern so gut wie alle Varianten ausprobiert und auch darüber berichtet.
Wie Halskrausen bei der Wundheilung beim Hund helfen, welche Modelle empfehlenswert sind und welche Alternativen es gibt, zeige ich dir auf der Seite zu den Hunde Halskrausen.
Leckschutz für Hunde
Neben den Hundehalskrausen gibt es noch weitere praktische Varianten, um den Hund daran zu hindern Wunden zu lecken oder mit den Pfoten aufzukratzen. Wie du auf dem Bild siehst, hatte mein Rüde hier eine Verletzung am Kopf. Genau genommen, einen Biss. Da war die Sache mit der Halskrause relativ zwecklos, also musste ein anderer Leckschutz her.
Welche Möglichkeiten es gibt und wie man einen Leckschutz auch selber machen kann, zeige ich dir in meinem Artikel zum Leckschutz für Hunde.
Pfotenwundschutz für Hunde
Die meisten Hundefreunde kennen das Problem: Der Vierbeiner hat sich an der Pfote verletzt und muss nun einen Verband tragen und die Pfote schonen, damit die Wunde gut heilen kann. Manchmal nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.
Mit ein paar Tipps und Tricks (je nach Situation) kann das aber dennoch gut klappen. Welcher Pfotenschutz sich für den Winter und Sommer besser eignet, wie du du einen Pfotenschutz selbst machen kannst und wie du einen wasserdichten Pfotenschutz hinbekommst, das zeige ich dir hier in meinem Artikel mit meinen Erfahrungen zum Thema Pfotenschutz für Hunde.
Hundebody & Wundschutzshirts für Hunde
Sind die Wunden und Verletzungen am Rumpf deines Hundes und doch etwas größer, kann auch ein sogenannter Hundebody zum Einsatz kommen. Manche nennen diesen auch Wundschutzshirt. Wie auch immer. Im Grunde geht es darum, dem Hund ein Textil über den Rumpf zu ziehen, sodass er die Wunde nicht lecken oder aufkratzen kann. Welche Wundschutzsirhts und Hundebodys es gibt und wofür sie sich eignen, erfährst du hier.
Hausmittel & Co. aus der Hunde-Hausapotheke
Was gehört eigentlich alles so in eine Hunde-Hausapotheke? Ich habe mal den Schrank geöffnet und meine wichtigsten Utensilien für die Hunde-Hausapotheke zusammengestellt, mit der sich Verletzungen und Wehwehchen schnell und gut behandeln lassen, bevor es dann vielleicht in Richtung Tierarzt geht. Außerdem findest du dort auch eine Checkliste für deine Hunde-Hausapotheke.
Zur Wunddesinfektion und Wundreinigung empfehle ich dir folgende Präparate (je nach Wunde und Rücksprache mit deinem Tierarzt):
- Betaisodona* (auch für Schleimhäute geeignet)
- Octenisept*
- Mielosan*
- Mirfulan* (bei eher oberflächlichen Hautreizungen)
Es ist durchaus auch möglich, Wunden mit Kamillentee oder Kamillentinkturen abzutupfen, um den Heilungsprozess so zu unterstützen. Allerdings hole dir hier auch am besten den Rat der behandelnden Tierärztin / des behandelnden Tierarztes ein.
Pflaster und Verbände für Hunde
Hilfreich ist es zudem, wenn du immer ausreichend unterschiedliche Verbände und Pflaster Zuhause hast, um deinen Hund fürs Erste zu versorgen, sollte er einen Unfall bzw. eine Verletzung haben.
Die Wundheilung beim Hund kann zu einem äußerst komplizierten Thema werden. Wie du hier vielleicht schon gelesen hast, habe ich das bei meinen Hunden selbst schon so erlebt – ob das nun ein vorerst „harmloser“ Zeckenbiss war, der sich zu einem HotSpot entwickelte oder auch die Bisswunde, die mein Rüde mal am Kopf erlitt. Wie du die Wundheilung beim Hund beschleunigen und untersützen kannst, das zeige ich dir hier.
Grundlegend empfehle ich folgende Verbände in der Hundeapotheke parat zu haben:
Daraus kann man im Notfall auch gut einen Leckschutz „basteln“, der zumindest bis zum Tierarzt hält.
- Mullbinden* (ggf. in verschiedenen Größen)
- sterile Mulltupfer*
- Verbandswatte*
- Heftpflaster*
- Haftbinden* (haben wir seeehr oft benötigt)
- Verbandsschere
- Kühlpad*
- Einweghandschuhe
Wundheilungs-Präparate
Es gibt durchaus noch das ein oder andere Wundheilungs-Präparat für Hunde auf dem Markt. Dazu kann ich aber nicht allzu viel sagen, da ich solche Präparate nie für meine Hunde genutzt habe. Falls du damit Erfahrungen hast, schreib mir das gern unten mal in die Kommentare.
Unter anderem gibt es da die beruhigende und regenerierende Creme von bogacare® mit Beinwell und Salbei. Die bogacare® dermarepair Regenerations-Creme* enthält hochwertige Inhaltsstoffe, die sehr breit zur äußeren Behandlung bei Hunden eingesetzt werden kann. Sie besitzt eine beruhigende und regenerierende Wirkung durch die Wirkung von Salbei, Beinwell bzw. Wallwurzel und ist damit eine gute Lösung zur Pflege von oberflächlichen Hautverletzungen. Zusätzlich besitzt die Creme eine bakterienhemmende Eigenschaft durch den hochwertigen und hochkonzentrierten Exrakt des Salbeis.
Die besondere regenerierende Wirkung bei irritierter, veränderter oder oberflächlich verletzter Haut kommt vor allem durch die Wirkung der zugesetzten Wallwurzel und den Inhaltsstoff Allantoin zustande. Dieser beschleunigt den Zellaufbau und die erneute Zellbildung und unterstützt damit die Wundheilung beim Hund.
Diese Creme eignet sich für Hunde jeder Größe mit Hautempfindlichkeiten und oberflächlichen Hautverletzungen und Hautirritationen.
Aktivitäten mit deinem Hund anpassen
Je nach Art der Verletzung und Wunde kann es selbstverständlich auch ratsam oder sogar notwendig sein, dass du die alltäglichen Aktivitäten mit deinem Hund etwas anpasst. Auch das kann die Wundheilung beim Hund unterstützen. Hat dein Hund beispielsweise eine Pfotenverletzung am Ballen würde ich ein Zeit lang auf lange Spaziergänge verzichten und stattdessen lieber mehrmals kleinere Runden mit dem Hund gehen.
Hat dein Hund ggf. eine Wunde am Bauch, ist es sicher hilfreich, ihn fürs erste nicht über hoch gewachsenen Wiesen und Felder zu schicken. Wie ich finde, relativ selbsterklärende Dinge 😉 .
Achte einfach auf die Zeichen deines Hundes und behalte die Wunde deines Hundes stets gut im Blick. Manchmal hilft es auch, von der Wunde Fotos mit dem Handy zu machen. So kannst du besser beurteilen, ob die Wundheilung gut oder eher schlecht funktioniert.
Erste Hilfe Set für Hunde
Klar, die Hunde-Hausapotheke ist das Eine. Das Andere ist das Thema Erste Hilfe-Tasche für Hunde. Die muss nicht groß, sollte aber gut sortiert sein und alles beinhalten, was du für eine gute Erstversorgung deines Hundes im Falle einer Verletzung brauchst. Was genau in so ein Erste-Hilfe-Set gehört, das zeige ich dir hier.
In diesem Sinne
Bleibt verletzungsfrei und liebt eure Hunde ♥
Ich freue mich, wenn ich dir weiterhelfen konnte und bin gespannt auf deine Erfahrungen, Fragen und Tipps. Du kannst mir dazu ganz einfach unten im Kommentarfeld schreiben!
