Wer hier schon länger mitliest weiß, dass ich vor allem mit meinem Rüden schon mit allerhand Varianten in Sachen Zeckenschutz für Hunde beschäftigt habe. Darunter aufgrund einer längeren Reise durch Europa auch mit chemischen Zeckenmitteln für Hunde. Die uns jedoch leider recht wenig Erfolg brachten. Stattdessen hatten wir dann mit einem langwierigen Hot Spot zu tun.
Zeckenschutz für Hunde – gibt es 100% Schutz?
Klar, wir alle wollen unsere vierbeinigen Freunde vor gesundheitlichen Problemen bewahren. Allerdings hier gleich einmal die schlechte Nachricht: Den 100%ig wirkenden Zeckenschutz für Hunde gibt es schlichtweg nicht. Weder auf chemischer, noch auf natürlicher Basis.
Wie schon geschrieben: Ich habe chemische als auch natürliche Zeckenschutzmittel bei meinen Hunden ausprobiert. Mein Fazit: Trotz chemischer Präparate hatte meine Hunde Zecken und trotz natürlicher Präparate hatten meine Hunde Zecken.
Allerdings war mein subjektives Empfinden, dass meine Hunde mit natürlichen Präparaten deutlich weniger Zecken mitschleppten als mit natürlichen Präparaten. Welche das genau sind, darauf komme ich gleich.
Ob dein Hund von einer Zecke befallen wird, das hängt am Ende von vielen vielen Faktoren ab – nicht nur vom verwendeten Zeckenschutz. Wenn ich meinen Vierbeiner mitten in der Zecken-Hochsaison durch hoch gewachsenes Wiesengras im süddeutschen Raum schicke, dann taugt vermutlich selbst eine „maximale Ladung“ frischer Zeckenschutz nicht zu 100%. Die ein oder andere Zecke wird sich dann rein statistisch eben doch festbeißen.
Einerseits verändern sich Zeckenpopulationen Jahr um Jahr. Andererseits sind manche Hunde „affiner“ für Zeckenbisse als andere.
Natürlicher Zeckenschutz für Hunde im Überblick
Zeckenschutz kann auch auf natürlichem Wege weitestgehend funktionieren. Unter Hundefreunden ist das längst schon etabliert. Und auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit natürlichen Mitteln mindestens genauso gute Ergebnisse (teils sogar bessere) erzielt habe. Wie gesagt, bei uns hat der chemische Schutz sogar eher „versagt“.
Ob meine Erfahrung irgendwo auch schon mal wissenschaftlich untermauert wurde, kann ich nicht sagen. Allerdings gab es vor einigen Jahren mal eine Untersuchung im Rahmen von „Jugend forscht“, wobei die Beobachtung gemacht wurde, dass Zecken Schwarzkümmelöl meiden.
Neben Schwarzkümmelöl schwören viele Hundehalter auch auf Kokosöl. Beides möchte ich hier kurz vorstellen.
Schwarzkümmelöl als natürlicher Zeckenschutz
Mein one and only Favorit in Sachen natürlicher Zeckenschutz ist definitiv das Schwarzkümmelöl. Kokosöl hat bei meinem Rüden und meiner Hündin auch schon gut funktioniert. Mit Schwarzkümmelöl hatten wir aber so wenig Zecken an unseren Hunden wie noch nie.
Meine Hündin hatte damit sogar einige Jahre gänzlich ohne Zecken am Leib. Mein Rüde, der sehr gern durch hoch gewachsene Wiesen lief, konnte nur ein paar Zecken pro Jahr verzeichnen.
Wie schon geschrieben, berufe mich da auch sehr gern und immer wieder auf die tollen Ergebnisse des Regensburger Schülers, Alexander Betz, der im Jahr 2014 bei “Jugend Forscht Bayern” sehr eindrucksvoll gezeigt hat, wie sehr Zecken Schwarzkümmelöl verabscheuen.
Welches Schwarzkümmeöl du dafür nimmst, ist im Grunde nicht ganz so entscheidend. Ich habe am liebsten eine Bio-Variante wie diese hier genutzt:
Dosierung und Gabe von Schwarzkümmelöl
Grundsätzlich kannst du deinem Hund das Schwarzkümmelöl im Fell einmassieren und/oder es unter das Futter mischen. Ich habe lediglich ersteres getan. Es also meinen Hunden in das Fell und auf der Haut einmassiert. In der Zecken-Hochsaison gern auch mal 2 Mal pro Woche und je nach Hundegröße habe ich dafür 1-2 Teelöffel Öl benötigt.
Das Öl oben hat noch so eine praktische Pipette, das macht das Dosieren natürlich einfacher.
Ob die Variante des „unters-Futter-mischens“ gut funktioniert, kann ich nicht sagen, weil ich es so nicht probiert habe.
Wenn du deinem Hund das Schwarzkümmelöl ins Futter mischen möchtest, solltest du dich an die Dosierung auf der Flasche halten (Sofern dazu etwas auf der Flasche steht). Das sind meist ca. 2 bis 6 Tropfen pro Tag und Hund. Wobei hier auch anzumerken ist, dass Schwarzkümmelöl ein ätherisches Öl ist und der Umgang als Nahrungsergänzungsmittel mit Bedacht geschehen sollte.
Kokosöl als natürlicher Zeckenschutz
Kommem wir nun noch kurz zum Kokosöl für Hunde. Das findet man ja heute schon nahezu in jedem Supermarkt. Viele Hundehalter nutzen Kokosöl als Mittel zum Zeckenschutz, aber auch zur Wurmprävention. Wie geschrieben, habe ich das auch eine Zeit getan. Der Zeckenbefall hielt sich in dieser Zeit in Grenzen, war aber doch noch höher als beim Schwarzkümmelöl.
Dosierung und Gabe von Kokosöl
Auch beim Kokosöl stellt sich die Frage: äußerliche oder innerliche Anwendung zur Zeckenabwehr? Und auch hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine äußerliche Anwendung bessere Resultate gezeigt hat. Zumindest in Bezug auf das Thema Zecken.
Einige Hersteller von Kokosöl für Hunde schreiben mittlerweile auch auf ihre Produkte, dass Kokosöl gegen Zeckenabwehr besser hilft, wenn man das Öl in das Fell einreibt.
Dass wir Kokosöl, wenn dann äußerlich anwenden, hängt aber auch damit zusammen, dass ich bei meinem Rüden auf eine schlankere Linie achten musste. Da Kokosöl aber zu ca. 65-90% aus gesättigten Fettsäuren besteht, ist es nicht das Öl der Wahl für die tägliche Fütterung meines Hundes.
Für die äußerliche Anwendung nimmst du einfach etwas Kokosöl in die Finger und lässt das Öl durch Verreiben etwas schmelzen. Kokosöl schmilzt sehr schnell, wenn man es zwischen den Fingern verreibt.
Ist es etwas flüßig geworden, kannst du das Öl super einfach in das Fell deines Hundes einreiben. Reibe dazu vom Kopf, über Bauch und Rücken bis zur Rute alle Körperteile gut ein.
Wenn du das Kokosöl deinem Hund dennoch ins Futter mischen möchtest, rechnet man üblicherweise mit 1 Gramm Kokosöl pro 10 Kilogramm Gewicht des Hundes pro Tag. Ein 27 Kilogramm schwerer Hund dürfte also täglich 2,7 Gramm Kokosöl ins Futter gemischt bekommen.
Wie aber schon erwähnt, ist die tatsächliche Wirkung gegen Zecken bei einer innerlichen Anwendung noch fraglich.
Chemischer Zeckenschutz für Hunde – Zeckenhalsband, Zeckentablette & Spot On
Widmen wir uns dem chemischen Zeckenschutz für Hunde. Chemischer Zeckenschutz kann eine akarizide (abtötende) Wirkung oder eine repellierende (abstoßende) Wirkung haben. Durchaus gibt es auch Präparate, die abstoßend und abtötend wirken können.
Den chemischen Zeckenschutz als Produkt gibt es in drei Varianten:
- als Zeckenhalsband
- als Spot-On
- als Zeckentablette
Grundsätzlich handelt es sich bei all diesen Zeckenschutz-Präparaten um Gifte bzw. Nervengifte. Und die können durchaus auch Nebenwirkungen für den Hund mit sich bringen.
Zeckenhalsbänder und Spot-On-Präparate werden am häufigsten empfohlen und verwendet. Wobei du wissen solltest, dass diese Präparate zum Beispiel für im Wasser lebende Tiere hochtoxisch sind. Aus diesem Grund solltest du deinen Hund auch besser nicht mit einem Zeckenhalsband oder einem frisch aufgetragenem Spot-On in den nächsten Fluß oder See schicken. Auch im Kontakt mit Kindern (siehe oben) werden Vorsichtsmaßnahmen empfohlen.
Hinzu kommt, dass die Präparate teilweise im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Man bedenke: Teilweise wurden darin enthaltene Wirkstoffe sogar nicht als Pflanzenschutzmittel zugelassen oder haben ihre Zulassung hierfür verloren.
Diese Fakten sollten dich als Hundehalter zumindest schon mal nachdenklich stimmen.
Extrem kritisch sind zudem die sogenannte Zeckentabletten zu sehen. Natürlich sprach ich auch mit unserer Tierärztin darüber und selbst sie riet davon ab. Der Grund: Die Tabletten wirken von innen, klar. Bedeutet, der Wirkstoff gelangt in die Blutbahn des Hundes und wirkt dann abtötend auf die Zecke, sobald diese sich am Hund festbeißt.
Nicht selten wird hierbei auch von einer systematischen Vergiftung des Hundes gesprochen und selbst Experten wie Tierärzte und Biologen sind nicht mehrheitlich von dieser Zeckenabwehrvariante überzeugt. Nicht zuletzt auch, weil diese Präparate aufgrund der fehlenden repellierenden Wirkung keinen Schutz gegen unmittelbar beim Stich übertragbarer Krankheiten wie FSME, Leishmaniose oder Dirofilariose bieten.
Zeckenschutz für den Hund mit Kind im Haushalt
Ein weiterer wichtiger Punkt in Sachen Zeckenschutz für Hunde spielt auch die Frage, ob ebenfalls ein Kind oder mehrere Kinder mit im Haushalt leben. Natürlich will ich einerseits nicht, dass Zecken vom Hund auf mein Kind übergehen. Ganz klar.
Andererseits will ich Hund und Kind auch nicht permanent räumlich voneinander trennen müssen, solange mein Hund ein chemisches Zeckenschutz-Präparat im Fell „kleben“ hat oder solange er ein sogenanntes Zeckenhalsband trägt. Das funktioniert im Alltag einfach nicht.
Zecken beim Hund richtig entfernen – so geht´s
In der Zecken-Hochsaison checke ich meine Hunde täglich nach Zecken ab. Je nach Fell genügen dazu Augen und Hände. Hat dein Hund aber schwarzes Fell, kannst du auch eine handelsübliche Klebe-Fusselrolle zur Hilfe nehmen. Damit „rollst“ du das Fell in Wuchsrichtung ab und kannst so ggf, noch umher krabbelnde Zecken „einfangen“.
Kommt es dann doch mal vor, dass sich eine Zecke an deinem Hund festgebissen hat, solltest du sie möglichst sorgsam entfernen. Für mich funktioniert das immer mit einem ganz einfachen Zeckenhaken (siehe Bild oben) am besten und einfachsten.
Zeckenhaken unter die Zecke klemmen, mehrmals drehen, schon ist die Zecke raus. Samt Kopf. Das ist wichtig, dass nichts von der Zecke „in“ deinem Hund stecken bleibt. Ich benutze dafür den Zeckenhaken von O´Tom. Den findest du hier bei Amazon*.
Danach solltest du die Stelle mit Octenisept* oder einem anderen für Wunden geeignetem Desinfektionsmittel noch säubern.
In diesem Sinne
Bleibt zeckenfrei und liebt eure Hunde ♥
Ich freue mich, wenn ich dir weiterhelfen konnte und bin gespannt auf deine Erfahrungen, Fragen und Tipps. Du kannst mir dazu ganz einfach unten im Kommentarfeld schreiben!