Temperatur beim Hund messen und im Notfall richtig handeln

Temperatur beim Hund

In diesem Artikel erfährst Du, was Du über die Körpertemperatur Deines Hundes wissen solltest. Ich zeige dir, wie man die Körpertemperatur des Hundes misst. Du erfährst außerdem,  ab wann man beim Hund von Fieber oder Unterkühlung spricht und was du dann tun kannst.

Körpertemperatur beim Hund – Normalwerte

Wichtig ist, dass du die Körperwerte deines Hundes im gesunden Zustand kennst. Warum? Damit du zwischen Abweichungen und den Normalwerten besser unterscheiden kannst. Abweichungen können auf eine Krankheit oder ein Problem hinweisen.

Damit kannst du die Werte im Krankheitsfall besser beurteilen und schnell handeln. Miss die Körpertemperatur deines Hundes einige Male und notiere dir diese Werte.

Die Körperwerte (Vitalwerte) setzen sich aus Körpertemperatur, Atemfrequenz, sowie Herz- und Pulsfrequenz zusammen. Hier ein Überblick über die Normalwerte, die abhängig von der Größe deines Hundes sind.

Körpertemperatur

Die Körpertemperatur deines Hundes sollte im Normalfall in diesen Bereichen liegen:

  • bis 15 kg: 38,6-39,4 Grad Celsius
  • von 15-45 kg: 38,2-39,2 Grad Celsius
  • über 45 kg: 37,5-39,2 Grad Celsius

Grob kannst du dir merken: Die normale Körpertemperatur deines Hundes sollte zwischen 38 und 39 Grad liegen.

Wichtig!
Bei jungen und kleinen Hunden liegen die Werte eher im oberen Bereich des Spektrums. Bei älteren und großen Hunden meist im unteren Bereich.

Temperatur beim Hund richtig messen

Bevor es daran geht, die Temperatur deines Hundes zu messen, solltest Du zunächst beruhigend auf Deinen Hund einwirken.

Ruhe & Sicherheit

Um Panik während der Messung zu vermeiden, gibt es ein paar Maßnahmen für den Selbstschutz zu beachten.

Beim eigenen Hund ist das in der Regel nicht notwendig. Bei fremden Hunden aber Pflicht. Sichere den Hund, indem Du ihn anleinst und lege ihm (wenn nötig) einen Maulkorb oder eine Maulschlinge an.

Um die Messung für Dich und Deinen Hund möglichst angenehm zu gestalten, kannst Du ihn in die stabile Seitenlage legen. Solltest Du Dich allein unwohl fühlen, hol Dir eine vertraute Person dazu. Die Person kann den Kopf und Rumpf Deines Hundes halten und ihn beruhigen.

Fieberthermometer

Nun sollte der Messung nichts mehr im Wege stehen. Benutze dafür am besten ein digitales Fieberthermometer, um den Vorgang zu beschleunigen. Mit einem handelsübliches Fieberthermometer bist du bereits gut ausgestattet.

Achte dabei unbedingt auf eine weiche Spitze, um es Deinem Hund so erträglich wie möglich zu machen. Außerdem machen sich Fieberthermometer mit einer flexiblen Spitze sehr gut. Wir benutzen dazu das Fieberthermometer Beurer FT 13 mit flexibler Spitze*.

Schon aus hygienischen Gründen sollte Dein Hund auch ein eigenes Thermometer haben, dass sich bestenfalls immer im Erste-Hilfe-Kasten deines Hundes befindet.

Messung

Es geht ans Eingemachte! Um das Thermometer gleitfähiger zu machen, reibe die Spitze mit Öl oder Vaseline ein. Hebe die Rute deines Hundes hoch und führe das Thermometer circa 1-2 Zentimeter tief in den After ein.

Lass das Thermometer erst los, wenn du die Messung abgeschlossen hast. Das kann von Thermometer zu Thermometer unterschiedlich lang dauern. Wenn Du fertig bist, reinige sowohl das Thermometer und deine Hände gründlich mit Desinfektionsmittel, um Krankheitserregern vorzubeugen.

Regelmäßige Messungen helfen dabei, dass sich dein Hund daran gewöhnt. Damit vereinfachst du das Prozedere im Ernstfall, weil dein Hund es bereits kennt.
Ein positiver Nebeneffekt ist außerdem, dass Du so immer über die Vitalwerte Deines treuen Lebensbegleiters informiert bist.

Alles auf einen Blick – Infografik

Alle wichtigen Fakten zur Temperatur beim Hund habe ich dir hier in dieser Infografik zusammengefasst.

Infografik - Temperatur beim Hund

Du kannst diese Infografik unter Nennung der Quelle auf deinem Blog nutzen.
Kopiere einfach folgenden Code und füge diese Infografik in deinem Blog ein.

<a href="https://seniorpfoten.de/temperatur-beim-hund/"><img style="width:100%;" src="https://seniorpfoten.de/wp-content/uploads/2020/01/Infografik-Temperatur-beim-Hund.png"></a><br>Infografik zur Temperatur beim Hund von <a href="https://seniorpfoten.de">seniorpfoten.de</a>

Das können die Werte bedeuten

Fieber beim Hund – hohe Temperatur

Bei einem Hund spricht man ab 39,4 Grad Celsius von Fieber und ab 41 Grad Celsius von hohem Fieber. Das kann bereits Organversagen auslösen!

Ab einer Temperatur von 42 Grad Celsius besteht akute Lebensgefahr. Ab dieser Temperatur beginnt das körpereigene Eiweiß zu gerinnen (Denaturierung der Eiweiße).

Wie oben erwähnt, kann Fieber auf eine Erkrankung Deines Hundes hinweisen. Wie beispielsweise eine durch Viren oder Bakterien ausgelöste Infektion. Auch die Tumorerkrankung Leukämie ist in Verbindung mit Fieber nichts ungewöhnliches. So furchterregend das klingen mag. Fieber hat (wie beim Menschen) auch eine positive Seite: Damit Erreger (z.B. Bakterien) keine Chance haben, sich weiter zu vermehren, bekommt das Gehirn das Signal, die Temperatur zu erhöhen. Dadurch tötet der Körper die Erreger im besten Fall eigenständig ab.

Schreitet die Krankheit voran und die Temperatur erhöht sich fortwährend, solltest du schnellstmöglich den Tierarzt aufsuchen. Im Voraus kannst du deinem Hund einen Fiebersenker verabreichen.

Hitzschlag beim Hund – hohe Temperatur

Eine weitere Ursache für erhöhte Temperatur kann Überhitzung, auch Hyperthermie genannt, sein. Diese grenzt man von normalem Fieber ab. Der Hitzschlag beim Hund verhält sich in Bezug auf das Krankheitsbild wie der Hitzschlag beim Menschen. Darüber schrieb ich bereits ausführlich im Artikel „Hitzschlag beim Hund„. Dort erfährst du alles über Ursachen, Symptome und wie du im Notfall handeln solltest.

Wenn Du bei Deinem Hund Symptome wie Erbrechen, desorientiertes Herumlaufen oder Schlappheit bemerkst, hilft nur langsames Abkühlen! Gib ihm etwas zu trinken und suche möglichst schattige, kühlere Orte auf. Falls sich nach etwa 20 min die Verfassung Deines Hundes noch nicht besser ist, kontaktiere schnellstmöglich einen Tierarzt!

Schock oder Unterkühlung beim Hund – niedrige Temperatur

Wenn Dein Hund unter Hypothermie (Unterkühlung) leidet, produziert er weniger Körperwärme als er abgibt.

Die Ursachen sind vielfältig. Falsche Medikation oder ein gestörter Stoffstoffwechsel (häufig lässt dies auf eine Schilddrüsenunterfunktion schließen). Aber auch längere Aufenthalte in der Kälte oder aufgrund von Alter kann sich die Wärmeproduktion Deines Hundes reduzieren.

Bei einer Körpertemperatur von unter 37,5 Grad wird dein Hund sehr wahrscheinlich deutlich zeigen, dass ihm kalt ist. Deswegen empfehle ich für alte Hunde und Hunde mit wenig Fell im Winter einen Winter-Hundemantel.

Sofortiges Handeln ist absolut notwendig, wenn die Körpertemperatur auf einen Wert von unter 36,5 Grad Celsius sinkt. Erst recht, wenn Anzeichen wie Schwäche, verminderter Appetit und blasse Schleimhäute auftreten.

Wenn das passiert, wärme Deinen Hund mit ein paar Decken. Oder benutze warme Tüchern oder einer Wärmeflasche, die du unter den Bauch legst. Es ist wichtig, die Körpertemperatur langsam nach oben zu regulieren, damit es bei deinem Hund nicht zu einem Kreislaufversagen kommt. In jedem Fall solltest du mit einem unterkühlten Hund ebenfalls zum Tierarzt.

Dein Tierarzt kann unterkühlten Hunden auch mit warmen Infusionen oder Einläufen (Klysmen) helfen.

Über mich

Sunny und ich
Hi! Ich bin Jasmina und lebe von Kindesbeinen an mit Hunden zusammen. Mein ältere Hündin ist 13 Jahre alt geworden und leider 2018 verstorben. Mein Rüde ist 7 Jahre alt. Durch meine Hündin erfuhr ich erst, was es bedeutet, einen Seniorhund im Alter zu begleiten. Meine Erfahrungen aus dem Zusammenleben mit alten Hunden möchte ich hier mit dir teilen. Ich freue mich auch jederzeit über Feedback, Fragen und deine Tipps.

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