Fieber beim Hund – Erkennen, messen, senken

Fieber beim Hund

Wir lieben unsere Hunde und möchten natürlich immer, dass es ihnen gut ist. Und weil wir mit unseren Vierbeinern – leider Gottes – nicht wirklich reden können, ist es wichtig, immer aufmerksam zu sein, was gewisse Krankheitsanzeichen unserer Vierbeiner angeht. Ein sehr häufiges Symptom einer Erkrankung ist Fieber beim Hund. In diesem Blogartikel möchte ich dir alles Wichtige über Fieber beim Hund erklären und dir zeigen, wie du angemessen reagieren kannst.

Alle Informationen, die ich hier bereitstelle, dienen der Information und dem Austausch unter Hundefreunden.

Sofern du bei deinem Hund gesundheitliche Probleme feststellst, suche bitte umgehend den Tierarzt deines Vertrauens auf!

Wie zeigt sich Fieber beim Hund?

In erster Linie ist Fieber beim Hund (und auch beim Menschen) eine Erhöhung der Körpertemperatur über den normalen Bereich hinaus. Üblicherweise wird beim Hund wird eine rektale Temperatur von 38°C bis 39°C als normal angesehen. Ab 39,5°C spricht man von erhöhter Temperatur, und ab 40°C von Fieber.

Fieber ist keine eigenständige Krankheit an sich, sondern immer ein Symptom, das auf eine zugrunde liegende Erkrankung hinweisen kann.

Ursachen für Fieber beim Hund

Für Fieber beim Hund kann es sehr viele verschiedene Ursachen geben. Das Fieber kann durch eine Infektion, Entzündung, Vergiftung, Stress oder andere Erkrankungen ausgelöst werden. Manchmal ist es schwierig, die genaue Ursache festzustellen, ohne tierärztliche Untersuchungen durchzuführen.

Wenn dein Hund Fieber hat, solltest du ihn daher unbedingt einem Tierarzt vorstellen, um die genaue Ursache festzustellen und entsprechende Behandlungsmaßnahmen einzuleiten. (siehe oben)

Ganz besonders, wenn das Fieber länger anhält, solltest du deinen Hund unbedingt zu einem Tierarzt bringen oder einen Tierarzt zu dir nach Hause kommen lassen.

Typische Symptome, wenn dein Hund Fieber hat

Jeder Hund ist anders und so kann auch Fieber beim Hund sehr unterschiedliche Symptome hervorrufen. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Eine erhöhte Körpertemperatur.

Typische weitere Symptome begleitend zum Fieber können folgende sein:

  1. Abgeschlagenheit und Müdigkeit
    Wenn dein Hund schlapp und müde wirkt, weniger aktiv ist als gewöhnlich und sich zurückzieht, kann dies ein Hinweis auf Fieber sein. Achte auch auf kleine Veränderungen im Verhalten deines Hundes.
  2. Verminderter Appetit
    Hunde mit Fieber können oft ihren Appetit verlieren. Das kennst du vielleicht auch von dir selbst. Wenn dein Hund sein Futter nicht mehr so gerne frisst oder gar nicht mehr an sein Futter geht, kann dies ein Anzeichen für Fieber sein.
  3. Veränderungen in der Körpertemperatur
    Die erhöhte Körpertemperatur kann sich in warmen Ohren, Pfoten oder der Nasenspitze zeigen. Du kannst die Temperatur deines Hundes mit einem speziellen Fieberthermometer für Hunde rektal messen oder auch ein Fieberthermometer für Babys mit einer flexiblen Spitze nutzen. Denke daran, das Thermometer vor und nach der Benutzung gründlich zu reinigen. Wie du die Körpertemperatur beim Hund messen kannst, habe ich hier genau beschrieben.
  4. Veränderungen im Verhalten
    Hunde mit Fieber können gereizt, ängstlich oder auch desorientiert wirken. Sie können unruhig sein und sich häufiger lecken oder kratzen. Beobachte das Verhalten deines Hundes genau.
  5. Auffälligkeiten im Kot oder Urin
    Fieber kann auch zu Veränderungen im Stuhlgang oder im Urin deines Hundes führen. Achte auf Durchfall, Verstopfung, vermehrtes Wasserlassen oder andere Auffälligkeiten.

Fieber beim Hund – das solltest du jetzt tun

Fieber beim Hund - Erkennen, messen, senken

Wenn du feststellst, dass dein Hund Fieber hat, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und angemessen zu handeln. Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst, um deinem Hund bei Fieber zu helfen:

  1. Kontaktiere deinen Tierarzt oder begib dich gleich dorthin
    Es ist ratsam, deinen Tierarzt zu kontaktieren, sobald du Anzeichen von Fieber bei deinem Hund bemerkst. Beschreibe die Symptome und vereinbare nach Möglichkeit gleich einen zeitnahen Termin. Der Tierarzt kann die genaue Ursache des Fiebers feststellen und eine entsprechende Behandlung einleiten.
  2. Sorge für Ruhe für deinen Hund
    Biete deinem Hund einen ruhigen und gemütlichen Ort, an dem er sich ausruhen kann. Achte darauf, dass er Zugang zu frischem Wasser hat. Vermeide es, deinen Hund zu stark zu belasten oder ihm zusätzlichen Stress auszusetzen.
  3. Überwache die Körpertemperatur
    Miss regelmäßig die Körpertemperatur deines Hundes, um den Verlauf des Fiebers zu überwachen. Notiere dir die Werte und teile sie dem Tierarzt mit. Dies kann bei der Diagnosestellung und Behandlung hilfreich sein.
  4. Beobachte weitere Symptome
    Achte auf weitere Veränderungen im Verhalten oder mögliche Symptome, die auftreten könnten. Informiere deinen Tierarzt über jegliche Veränderungen oder neue Anzeichen, um eine genaue Diagnose zu ermöglichen.
  5. Verabreiche keine Medikamente auf eigene Faust!
    Es ist wichtig, dass du keine Medikamente oder Hausmittel auf eigene Faust verabreichst, ohne vorher Rücksprache mit dem Tierarzt zu halten. Manche Medikamente für Menschen können für Hunde giftig sein oder unerwünschte Nebenwirkungen haben.
  6. Biete deinem Hund Unterstützung und Fürsorge
    Während dein Hund krank ist, benötigt er deine Unterstützung und Fürsorge. Gib ihm Zeit zum Ausruhen und sei geduldig. Achte darauf, dass er ausreichend Ruhe und Schlaf bekommt, um sich zu erholen. Biete ihm liebevolle Zuwendung und sorge für eine stressfreie Umgebung.
  7. Folge den Anweisungen des Tierarztes
    Nach der Diagnose und Behandlungsempfehlung des Tierarztes ist es wichtig, die Anweisungen genau zu befolgen. Verabreiche die verschriebenen Medikamente zur richtigen Zeit und in der richtigen Dosierung. Halte dich an die empfohlene Ernährung und den vorgeschlagenen Pflegeplan.

Fieber beim Hund – richtig messen

Je nach Hund kann das Fiebermessen beim Hund komplizierter werden. Ich empfehle dir daher folgende Schritte:

Vorbereitung

Um während der Messung keine Panik zu verursachen, gibt es einige Selbstschutzmaßnahmen zu beachten.

Normalerweise ist dies bei deinem eigenen Hund nicht notwendig, aber bei fremden Hunden ist es Pflicht. Sichere den Hund, indem du ihn anleinst und ihm gegebenenfalls einen Maulkorb oder eine Maulschlinge anlegst.

Um die Messung sowohl für dich als auch für deinen Hund angenehm zu gestalten, kannst du deinen Hund in eine stabile Seitenlage bringen. Falls du dich alleine unwohl fühlst, bitte eine vertraute Person um Hilfe. Diese Person kann den Kopf und den Rumpf deines Hundes halten und ihn beruhigen.

Fieberthermometer

Nun sollte der Messung nichts mehr im Wege stehen. Am besten verwendest du ein digitales Fieberthermometer, um den Vorgang zu beschleunigen. Ein handelsübliches Fieberthermometer ist bereits ausreichend.

Achte darauf, dass die Spitze des Thermometers weich ist, um es deinem Hund so angenehm wie möglich zu machen. Thermometer mit flexibler Spitze eignen sich besonders gut. Wir empfehlen das Beurer FT 13 Fieberthermometer mit flexibler Spitze*.

Aus hygienischen Gründen sollte dein Hund ein eigenes Thermometer haben, das idealerweise immer im Erste-Hilfe-Kasten deines Hundes aufbewahrt wird.

Messung

Um das Thermometer gleitfähiger zu machen, kannst du die Spitze mit Öl oder Vaseline einreiben. Das muss aber nicht unbedingt sein. Hebe die Rute deines Hundes an und führe das Thermometer etwa 1-2 Zentimeter tief in den After ein.

Lasse das Thermometer erst los, wenn du die Messung abgeschlossen hast. Die Dauer kann je nach Thermometer variieren. Sobald du fertig bist, reinige sowohl das Thermometer als auch deine Hände gründlich mit Desinfektionsmittel, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern.

Regelmäßige Messungen helfen deinem Hund, sich daran zu gewöhnen. Dadurch wird der Ablauf im Ernstfall erleichtert, da dein Hund es bereits kennt. Ein positiver Nebeneffekt ist zudem, dass du immer über die Vitalwerte deines treuen Begleiters informiert bist.

Fazit

Fieber beim Hund kann ein Zeichen für eine zugrunde liegende Erkrankung sein und erfordert Aufmerksamkeit und angemessenes Handeln. Beobachte deinen Hund genau, achte auf Symptome und kontaktiere bei Verdacht auf Fieber immer deinen Tierarzt. Mit der richtigen Diagnose und Behandlung kann dein Hund schnell wieder auf dem Weg der Genesung sein. Sorge für Ruhe, Komfort und liebevolle Betreuung, um deinem treuen Begleiter während dieser Zeit beizustehen.

Normaltemperatur beim Hund

Die Normaltemperatur beim hund liegt meist zwischen 38°C und 39°C. Das variiert je nach Hundegröße, weswegen du dich auch an folgenden Bereichen orientieren kannst:

  • bis 15 kg: 38,6-39,4 Grad Celsius
  • von 15-45 kg: 38,2-39,2 Grad Celsius
  • über 45 kg: 37,5-39,2 Grad Celsius

Wichtig: Diese Werte sind Durchschnittswerte, es können immer individuelle Unterschiede auftreten.

Welpen haben in der Regel eine höhere Körpertemperatur als erwachsene Hunde. Bei ihnen kann eine Temperatur von bis zu 39,5°C als normal angesehen werden. Ältere Hunde hingegen neigen dazu, eine leicht niedrigere Körpertemperatur zu haben, die sich im Bereich von 37,5°C bis 38,5°C bewegt. Es ist wichtig, die normale Temperatur deines Hundes zu kennen, damit du Veränderungen erkennen kannst.

Auch andere Faktoren können die Körpertemperatur deines Hundes vorübergehend beeinflussen. Zum Beispiel kann Bewegung, Aufregung oder Stress zu einer vorübergehenden Erhöhung der Körpertemperatur führen. Nach dem Fressen oder Trinken kann die Temperatur ebenfalls leicht ansteigen. Diese vorübergehenden Veränderungen sollten sich jedoch innerhalb kurzer Zeit wieder normalisieren.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Körpertemperatur nur ein Indikator für den Gesundheitszustand deines Hundes ist. Bei Anzeichen von Krankheit oder anderen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verhaltensänderungen solltest du immer den Rat eines Tierarztes einholen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes zu gewährleisten.

Fieber beim Hund senken

Bitte gib deinem Hund niemals ohne Absprache mit deiner behandelnen Tierärztin oder deinem Tierarzt irgendwelche fiebersenkenden Mittel. Wenn es ganz schlimm ist und um den Weg zum Tierarzt zu überbrücken, kannst du kühle (nicht kalte!) Umschläge um die Beine deines Hundes legen, die ein wenig der Körperwärme aufnehmen.

Besprich bitte anderen fiebersenkenden Maßnahmen mit dem Tierarzt deines Vertrauens!

Zusammengefasst

Fieber beim Hund kann (muss nicht) ein Zeichen für eine zugrunde liegende Erkrankung sein und erfordert Aufmerksamkeit und angemessenes Handeln. Beobachte deinen Hund genau, achte auf Symptome und kontaktiere bei Verdacht auf Fieber immer deinen Tierarzt.

Mit der richtigen Diagnose und Behandlung kann dein Hund schnell wieder auf dem Weg der Genesung sein. Sorge aber unbedingt für Ruhe, eine liebevolle Betreuung (auch wenn du bspw. arbeiten bist), um deinem treuen Vierbeiner während dieser Zeit beizustehen.

Bleibt gesund und
liebt eure Hunde ♥

Ich freue mich, wenn ich dir weiterhelfen konnte und bin gespannt auf deine Erfahrungen, Fragen und Tipps. Du kannst mir dazu ganz einfach unten im Kommentarfeld schreiben

Über mich

Sunny und ich
Hi! Ich bin Jasmina und lebe von Kindesbeinen an mit Hunden zusammen. Mein ältere Hündin ist 13 Jahre alt geworden und leider 2018 verstorben. Mein Rüde ist 7 Jahre alt. Durch meine Hündin erfuhr ich erst, was es bedeutet, einen Seniorhund im Alter zu begleiten. Meine Erfahrungen aus dem Zusammenleben mit alten Hunden möchte ich hier mit dir teilen. Ich freue mich auch jederzeit über Feedback, Fragen und deine Tipps.

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