Gesundes Fell beim alten Hund – diese 7 Tipps solltest du kennen

Alter Hund Fell

Als Hundefreund weiß man eigentlich: hat der Hund gesunde Haut und ein glänzendes Fell, ist das immer ein Zeichen von Gesundheit. Und was wünschen wir uns mehr für unsere alten Hunde als Gesundheit? Die Realität sieht oft leider anders aus. So manch alter Hund verliert übermäßig viel Fell – manche verlieren es sogar büschelweise. Bei anderen alten Hunden wird das Fell stumpf ,rauh, brüchig oder es beginnt zu stinken. Oder die Haut ist trocken und bildet Schuppen.

Tcha, was dann? Nach Gesundheit sieht das nicht aus. Ich zeige dir hier, welche Ursachen stumpfes oder glanzloses Fell, Haarausfall oder trockene und schuppige Haut beim Hund haben können und wie du mit einfachen pflanzlichen Mitteln und Hausmitteln dafür sorgen kannst, dass es deinem Vierbeiner besser geht.

Bevor du weiterliest, eine kurze Frage:

Hatte dein Hund schon mal Haut- oder Fellprobleme?

Ursachen für ungesundes Fell und trockene Haut beim alten Hund

Die Ursachen für ungesund wirkendes Fell und trockene Haut beim alten Hund liegen oft im veränderten Stoffwechsel. 

Bereiche des Fells werden mit dem Alter nicht nur grau, sondern wirken einfach auch nicht mehr so vital wie in jungen Jahren. Das ist bei uns Menschen nicht viel anders.

Aber auch Erkrankungen der Leber, Niere oder des Darms bis hin zu Problemen mit der Schilddrüse, der Bauchspeicheldrüse und der Nebennierenrinde sind denkbar.

Deswegen solltest du Haut- und Fellveränderungen, die außerhalb des Fellwechsels auftreten in jedem Fall auch von einem Tierarzt untersuchen lassen.

Nur woran erkennt man eigentlich, ob Haut und Fell nicht gesund sind? Das kann sich beispielsweise darin äußern:

  • das Fell fühlt sich trocken bis strohig / borstig an
  • die Haut schuppt oder wirkt trockener
  • der Hund kratzt sich viel
  • das Fell glänzt nicht mehr

Ernährung – Fellpflege von innen

Du weißt jetzt, dass die Ursache vieler Hauterkrankungen in Erkrankungen der Leber, der Niere oder des Darms deines Hundes liegen können. Ein optisch ungesundes Fell und eine ungesunde Haut sind wiederum sehr häufig die Folge von Erkrankungen der Schilddrüse, der Bauchspeicheldrüse oder auch der Nebennierenrinde.

Wie gesund Leber, Niere und Darm sind, entscheidet häufig die Ernährung des Hundes. Weiterhin spielen die Gabe von Medikamenten, das Alter und Veranlagungen eine Rolle.

Grundsätzlich kannst du aber mit dem Baustein „Ernährung“ die Gesundheit deines Hundes fördern – oder eben blockieren.

Ja, mein Hund bekommt BARF – aus guten gesundheitlichen Gründen. Sunny hat es körperlich geholfen und elende blutige Durchfälle beendet. Pan liebt es und braucht es nicht zuletzt aufgrund seiner jüngsten Probleme mit der Analdrüse.

Und dennoch möchte ich nicht behaupten, dass das die einzig richtige Art der Ernährung deines Hundes ist. Ich kann dir nur empfehlen, dich immer mal wieder damit zu befassen und dich dabei an der gesundheitlichen Entwicklung deines Hundes zu orientieren. Gerne auch immer wieder in Rücksprache mit eurem Tierarzt oder Tierheilpraktiker.

Äußerliche Fellpflege

Dann wäre da noch die äußerliche Fellpflege. Kurzhaarige Hunde (wie meine Sunny) brauchen nicht ganz so viel davon. Hunde mit sehr dichtem oder langem Fell hingegen, müssen regelmäßig gebürstet und gekämmt werden.

Das solltest du definitiv auch im Seniorenalter deines Hundes fortführen, wenn nicht sogar intensiver betreiben. Fakt ist, der Stoffwechsel deines alten Hundes verändert sich, wodurch das Fell insgesamt etwas trockener wirken kann.

Im Grunde muss man daraus auch keinen großen Zauber machen. Nachdem ich gefühlte 358 Hundebürsten und Hundekämme ausprobiert habe, bin ich schließlich bei 4 wichtigen Utensilien geblieben. Diese sind:

  1. eine Softbürste für die tägliche kurze Pflege (wir benutzen: Trixie Softbürste*)
  2. einen Unterwollkamm für die Unterwolle (wir benutzen: Furminator für große Hunde*)
  3. eine Striegelbürste / Striegelhandschuh für die abschließende Fellreinigung und die Massage der Haut (wir benutzen: FRETOD Handschuh*)
  4. ein vernünftiges Hundehandtuch für Regentage zum Trocknen und Säubern des Fells

Ich kann dir auch nur empfehlen, dich da nicht verrückt zu machen und 2 bis 3 gute Bürsten für deinen Hund parat zu haben, mit denen du die tägliche/reglemäßige Fellpflege betreibst.

Je nach Fellbeschaffenheit deines Hundes bieten sich die folgenden Bürsten und Kämme an:

Besondere Pflege im Fellwechsel

Der Fellwechsel beim Hund ist ja so oder so schon eine ziemlich haarige Zeit. Mit dem „Abwerfen“ des alten Fellkleids und der Produktion neuer Haare hat der Hundekörper eine ganze Menge zu tun.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Fellwechsel vor allem im höheren Alter unserer Hunde auch mal zu Problemen führen kann.

Unter anderem können folgende Probleme gehäuft auftreten:

  • Schuppen
  • Juckreiz
  • extremer Fellausfall sehr trockenes Fell
  • sehr trockene Haut

Deswegen empfehle ich dir, dich in dieser Zeit ganz besonders der Fellpflege deines alten Hundes zu widmen. Außerdem hast du so auch die Entwicklung von Haut und Fell besser im Blick und kannst recht zeitig handeln, wenn dir beispielsweise auffällt, dass die Haut deines Hundes viel zu trocken ist.

Sobald du bemerkst, dass dein Hund im Fellwechsel ist, kannst du ihn mit tollen natürlichen Mitteln bereits unterstützen, bevor sich überhaupt erst etwas in eine ungesunde Richtung entwickelt.

Nachdem meine Sunny im Alter häufiger Probleme mit viel zu trockenem Fell und juckender Haut vor der Läufigkeit und während des Fellwechsels hatte, habe ich mich auf diese neue Situation eingestellt und vorgesorgt.

Nahrungsergänzung zur Unterstützung von Haut und Fell

Wir drehen nochmal gedanklich zurück und erinnern uns, dass die Ernährung ein wichtiger Faktor für gesunde Haut und gesundes Fell ist. Das bedeutet im Umkehrschluss: du kannst mit der Ernährung und Nahrungsergänzung durchaus die Gesundheit von Fell und Haut deines Hundes beeinflußen.

Besonders hilfreich im Fellwechsel, aber auch im Hinblick auf die Fellgesundheit alter Hunde, sind für Hunde hochwertiges Eiweiß und mehrfach gesättigte Fettsäuren, als auch Vitamin B, Zink und Biotin.

Aber in welchen Nahrungsbestandteilen steckt all das? 

Hier ein kleiner Ausflug in meine „Trickkiste“.

Mehrfach gesättigte Fettsäuren

Öle haben bei meinen Hunden immer eine wunderbare Wirkung. Generell gilt: mehrfach gesättigte Fettsäuren sind essentielle Fettsäuren für Hunde.

Diese musst du deinem Hund unbedingt über die Nahrung zuführen!

Fehlen deinem Hund diese Fettsäuren führt das unweigerlich zu Mangelerscheinungen. Zeichen dieser Mangelerscheinungen sind: Haarausfall, Veränderungen der Haut, aber auch Störungen des Wachtums oder eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte.

Da ich oft gefragt werde, welche Öle ich gerne für meine Hunde benutze, hier ein Überblick der Öle, die bei meine Hunden vor allem bei Fellproblemenen in den Napf kommen.

Dazu noch drei Tipps:

  1. Kaufe immer nur kleine Flaschen. Öle sollten nicht so lange geöffnet bleiben und manche Öle verderben auch recht schnell.
  2. Benutze am besten kaltgepresste Öle. Darin sind die wertvolleren Inhaltsstoffe zu finden.
  3. Wechsel die Öle regelmäßig. Ich habe immer 2 bis 3 Öle in Gebrauch und wechsel dann die Sorten je nach aktuellem Bedarf.

Jetzt aber zum Öl. Welche Öle mit mehrfach gesättigten Fettsäuren sind bei Haut- und Fellproblemen hilfreich?

Das sind:

Wenn du dich nun noch fragst, wie viel Öl du täglich füttern kannst, solltest du dich an folgende Daumenregel halten:

1 Gramm Öl auf 1kg Körpergewicht pro Tag

Also, wenn dein Hund 30 Kilogramm wiegt sind das 30 Gram Öl pro Tag.

Bierhefe / Biotin

Bierhefe enthält B-Vitamine (Biotin), Aminosäuren, Mineralstoffe und Enzyme. Besonders wichtig für das Fell und die Haut deines Hundes ist dabei aber das Biotin.

Als meine Hündin vor ein paar Jahren während des Fellwechsels wieder extrem trockene Haut und extrem trockenes Fell bekam und sich mit den Ölen nicht wirklich Besserung einstellte, wurde uns von unserer Tierärztin Bierhefe empfohlen.

Wir haben dazu das Bierhefe-Pulver von Lunderland* gefüttert und es trat in der Tat recht schnell Besserung ein. Haut und Fell wirkten nach und nach wieder gesünder und nicht mehr so trocken.

Du kannst die Biehefe aber auch auch generell zur Unterstützung des Fellwechsels nutzen. Dazu muss nicht erst ein Problem vorliegen.

Pflanzen & Hausmittel für Haut und Fell

Es gibt da aber auch noch weitere Pflanzen und Hausmittel, die du nutzen kannst, um die Fellgesundheit deines Hundes anzuregen und zu unterstützen.

Dabei geht es darum, den Hautstoffwechsel anzuregen. Entweder als Unterstützung im Fellwechsel oder als begleitende Behandlung zur Behandlung beim Tierarzt.

Die Brennnessel ist dazu nahezu perfekt. Innerlich angewendet wirkt die Brennnessel anregend auf die Nieren, den gesamten Stoffwechsel und sie wirkt entzündungshemmend.

Dazu kannst du im Herbst Brennnesselsamen sammeln und trocknen und sie über den Winter bis zum Frühling in das Hundefutter geben. Das Fell wird dadurch glänzend, die Haut gestärkt. Ganz nebenbei sind Brennnesselsamen auch ein generell sehr gutes Kräftigungsmittel für alte Hunde.

Am besten sammelst du die Samen der Brennnessel im Herbst, wenn sie braun sind und an den Brennnesselpflanzen hängen und sich durch einfaches Klopfen lösen lassen. Danach legst du sie zum Trocknen aus und bewahrst sie am besten lichtundurchlässig auf.

Über den Herbst und Winter (oder bei Fellproblemen) gibst du deinem Hund täglich circa 1 bis 2 Teelöffel der getrockneten Samen in das Futter.

Weitere Hausmittel und Pflanzen für gesundes Fell & Haut

  • Spritzer Apfelessig ins Futter geben
  • Fell mit Brennnesseltee spülen
  • bei Schuppen: Thymiantee aufgießen und in eine Sprühflasche füllen, Hundefell damit 2-3 Mal wöchentlich besprühen

Über mich

Sunny und ich
Hi! Ich bin Jasmina und lebe von Kindesbeinen an mit Hunden zusammen. Mein ältere Hündin ist 13 Jahre alt geworden und leider 2018 verstorben. Mein Rüde ist 7 Jahre alt. Durch meine Hündin erfuhr ich erst, was es bedeutet, einen Seniorhund im Alter zu begleiten. Meine Erfahrungen aus dem Zusammenleben mit alten Hunden möchte ich hier mit dir teilen. Ich freue mich auch jederzeit über Feedback, Fragen und deine Tipps.

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Gesundes Fell beim alten Hund

2 Gedanken zu „Gesundes Fell beim alten Hund – diese 7 Tipps solltest du kennen“

  1. Hallo Jasmin a,
    Vielen Dank für die tollen Tipps. Ich bin wirklich froh, dich hier im Netz gefunden zu haben.
    Also werde ich jetzt Samen sammeln gehen.
    Da ich täglich Hagebutten-Samen in mein Müsli nehme, bekommen die Hunde dies auch. Wir wollen ja alle gesund bleiben
    Lg
    Angela

    Antworten
    • Danke, Liebe Angela 🙂

      Ich habe im Herbst auch noch ein paar Brennessel-Samen gesammelt, die Pan aktuell ins Futter bekommt 🙂 Warst du auch erfolgreich?

      Antworten
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