Extreme Temperaturen. Schweiß von null auf hundert in unter 3 Sekunden. Drückende Hitze. Klingt nach Sahara? Ist aber Deutschland im Sommer 2019.
Die Hitze ist für unsere alten und kranken Hunde eh schon schwer erträglich und verlangt vielen Hundefreunden gute Organisation ab, um ihre Hunde mit verschiedenen Methoden zu kühlen und so einen Hitzschlag beim Hund zu vermeiden. Bei vielen kranken Hunden, die schon stark geschwächt sind, geht es in diesen Tagen tatsächlich auch ums Überleben, da die Hitze eine enorme Belastung für Herz und Kreislauf darstellt.
Wenn ich im Gegensatz dazu Leute sehe, die gegen 13 Uhr Mittag in der brütenden Hitze ihre Hunde hinter sich den Gehweg entlang schleifen, fehlen mir die Worte. Offensichtlich hat der Hund keinen Bock im knalligen Sonnenschein und bei Umgebungstemperaturen weit über 30 Grad den Gehweg abzuschnüffeln. Das wird ebenso offensichtlich ignoriert oder gar nicht registriert. Aus welchen Gründen auch immer.
Und ich frage mich dann immer wieder, ob sich Frauchen oder Herrchen mal Gedanken gemacht haben, wie sich das anfühlt, barfuß über heißen Asphalt zu laufen!?
Schon mal barfuß über heißen Asphalt gelaufen?
Die meisten von uns wissen mittlerweile, dass man Hunde bei diesen Temperaturen nicht allein im Auto lässt. Dass es wichtig ist, viel kühles Wasser bereit zu stellen und dem Hund einen Schattenplatz im Garten oder einen kühlen Raum in der Wohnung anzubieten.
Aber dann…dann läuft der Vierbeiner über heißen Asphalt, ohne dass sich so manch einer bewusst ist, was er damit eigentlich anrichtet.
Weil wir Schuhe tragen, bekommen wir Menschen leider nicht mit, dass sich Asphalt und damit viele Gehwege und Straßen bereits bei Lufttemperaturen von 25 Grad Celsius auf bis zu 52 Grad Celsius aufheizen können.
Und ich schätze, die wenigsten kommen auf die Idee, einfach mal selbst barfuß über den Asphalt zu laufen.
Fakt ist, asphaltierte Gehwege und Straßen heizen sich bei diesen Temperaturen unglaublich schnell und unglaublich hoch auf.
Bei Temperaturen von um die 30 Grad kann der Asphalt sogar schon bis zu 60 Grad heiß sein. Bei Lufttemperaturen um die 35 Grad, sind es auf den asphaltierten Gehwegen bereits um die 65 Grad. Wahnsinn, oder? Würdest du barfuß darüber laufen wollen? Ich definitiv nicht.
Die Folge für Hunde ist klar: Verbrennungen an den Hundepfoten!
Die 7 Sekunden Regel für das Gassigehen
Halten wir also fest: Heißer Asphalt kann durchaus ziemlich schnell zu Verbrennungen an den Hundepfoten führen.
Wenn du wissen willst, ob der Asphalt für deinen Hund zu heiß ist, kannst du einfach die 7-Sekunden-Regel der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ ausprobieren.
Dazu legst du deinen Handrücken für 7 Sekunden auf den Asphalt.
Kannst du das nicht mindestens 7 Sekunden gut aushalten, dann ist der Asphalt definitiv zu heiß für deinen Hund und du solltest ihn nicht auf darauf laufen lassen.
Verbrannte Hundepfoten erkennen
Verbrennungen bei Hunden unterteilt man in verschiedene Grade, um die Schwere der Verbrennung einzuordnen.
Du erkennst eine verbrannte Hundepfote in erster Linie daran, dass die Hautstelle an der Pfote gerötet und geschwollen ist. Das würde dem Verbrennungsgrad 1 entsprechen. Es kann aber auch sein, dass sich Blasen bilden. Dann hat dein Hund aber auch schon eine Verbrennung 2. Grades.
Verbrennungsgrade beim Hund
- Grad 1: die Haut ist gerötet und schmerzend
- Grad 2a: die Haut ist gerötet und schmerzend und es bilden sich Blasen mit rotem Blasengrund
- Grad 2b: die Haut zeigt eine tiefe Verbrennung mit einem weißem Blasengrund; die Haut ist nicht schmerzhaft und Haarausfall tritt ein
- Grad 3: die Haut zeigt schwerste Verbrennungsschäden
Erste Hilfe bei verbrannten Pfoten
Passiert es doch, dass dein Hund auf viel zu heißem Asphalt läuft und sich dadurch die Pfoten verbrennt, dann solltest du die Pfoten als allererstes kühlen.
Das geht am besten, indem du kühles (aber nicht eiskaltes!) Wasser über die Pfoten laufen lässt. Vielleicht mit einer Gießkanne oder einer Wasserflasche. Das solltest du für circa 10 Minuten tun.
Danach solltest du deinen Hund am besten einpacken und die Verbrennung vom Tierarzt ansehen lassen.
Zur Sicherheit kannst du deinem Hund eine saubere Socke oder eine Mullkompresse über die Pfoten stülpen oder binden, damit der Weg zum Tierarzt erträglicher wird und die Wunde halbwegs sauber bleibt.
Bitte bringe keine Salbe und keine Puder oder sonstiges auf die verbrannten Pfoten auf!
Verbrennungen durch heißen Asphalt vermeiden
Am besten gehst du an so derartig heißen Tagen nur sehr, sehr früh oder sehr spät mit deinem Hund eine Gassirunde. Die meisten Hunde haben eh keine Lust, bei der brütenden Hitze am Mittag raus zu gehen. Dann reicht vielleicht auch eine kurze Erleichterung im Garten.
Generell solltest du eher Wege wählen, die im Schatten liegen und durch Wälder oder über Wiesen führen.
Hast du nichts davon in der Nähe und ist es bei dir auch zeitlich nicht möglich früh am Morgen oder spät am Abend Gassi zu gehen, dann schnapp dir einfach eine Kühlmatte und/oder ein Kühlhalsband, packe deinen Hund in das Auto und fahrt raus ins Grüne oder geht gemeinsam schwimmen. Das macht eh viel mehr Spaß bei der Hitze.
Kühlt euch schön ab und
Liebt eure Hunde ♥
Ich freue mich, wenn ich dir weiterhelfen konnte und bin gespannt auf deine Erfahrungen, Fragen und Tipps. Du kannst mir dazu ganz einfach unten im Kommentarfeld schreiben! Ich antworte so schnell ich kann ?
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